Was ist eigentlich Futsal?
Bericht von Frederic Böhler
Jedes Jahr im November, wenn die Naturrasenplätze im Land gesperrt werden, beginnt für die meisten FussballerInnen eine lange Zeit des Wartens. Für einen Zeitraum von 3-4 Monaten ist an reguläres Fussballtraining nicht zu denken. Dies ist vor allem den fehlenden Kunstrasenplätzen geschuldet. Abgesehen von ein paar Hallentrainings – häufig in Form von Bänklischutte – ein paar Waldläufen und ab und zu einem Hallenturnier mit wenig Spiel- und viel Wartezeit, ruht der Ball. Doch gibt es wirklich keine Möglichkeit auch im Winter effektiv zu trainieren? Doch! Die Antwort heisst: Futsal.
Und Futsal ist keine Modeerscheinung oder eine Erfindung neuerer Zeit. Die Sportart existiert bereits seit 1930 und wurde in Uruguay erfunden. Heute ist sie die offiziell anerkannte Form des Hallenfussballs des Fussball Weltverbandes FIFA. Weltfussballer wie Ronaldinho, Messi oder Ronaldo sind mit Futsal gross geworden. Aber was genau macht Futsal so effektiv?
Das Originalspiel wird auf einem Handballfeld gespielt. Es gibt pro Team 4 FeldspielerInnen und einen Torhüter. Ausser den Toren ist auch der Ball kleiner und zudem sprungreduziert. Dadurch lässt er sich besser kontrollieren und die Passqualität kann verbessert werden. All diese Faktoren führen dazu, dass das Spiel viel schneller ist, als ein normales Fussballspiel. Jeder auf dem Feld ist im Verhältnis für einen grösseren Bereich des Spielfeldes verantwortlich. Hinzu kommen bis zu 30% mehr Ballberührungen pro Spiel. Ebenfalls werden die kognitiven Fähigkeiten gefordert und gefördert. Die SpielerInnen müssen deutlich mehr Entscheidungen treffen und dies in wesentlich kürzerer Zeit. All diese Punkte führen dazu, dass sich die SpielerInnen in den wichtigen Bereichen Technik, Taktik, Athletik und Persönlichkeit in jedem Training und Turnier weiterentwickeln. Durch die kleineren Tore ist es schwieriger aus der Ferne zu treffen. Die Tore müssen herausgespielt werden. Trotzdem fallen im Schnitt mehr Tore als auf dem Feld. Der Spassfaktor wird dadurch gesteigert.
Es zeigt sich: auch im Winter kann man alle wichtigen Faktoren des Fussballs trainieren.
Und dies erst noch in einer Form, die richtig Spass macht.
Aus diesem Grund hatte der BSC YB im vergangenen Jahr im Footeco die sogenannten Futsal-Challenges eingeführt. Gemeinsam mit dem FC Luzern und dem FC Aarau wurde auf der Stufe FE-14 an mehreren Wochenenden Futsal gespielt. Dies immer unter dem Motto:
Wenig Warte- und viel Spielzeit. Dieses Jahr wurde das Projekt auf die Stufe FE-13 ausgeweitet. Und auch wir im TOBE organisieren regelmässig Futsal Trainings oder Turniere. Neben unserem Hallenmasters in Langenthal (E11, FE-12, FE-13), welches im Futsal Modus gespielt wird, konnten die FE-13 und FE-14 häufig am Sonntag in Wynigen Futsal spielen. Die FE-12 war im Januar an einem Samstag für drei Stunden in Hasle bei Burgdorf im Einsatz. Und unabhängig von der Stufe war das Feedback der SpielerInnen praktisch immer das Gleiche: intensiv aber mega cool.
Pelé:
«Im Futsal musst du schnell denken und schnell spielen. Das macht es für dich einfacher zum Fussball zu wechseln.»
Christiano Ronaldo:
«Meine Zeit im Futsal war entscheidend für mein Leben. Alle Spieler sollten durch das Ausüben von Futsal das Fussballspielen lernen.»
Quelle: Homepage und Flyer Futsal Minerva Bern